Der UNO-Sicherheitsrat hat heute beschlossen die Resolution zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität und des Menschenhandels vor der Küste Libyens zu erneuern. Dort aktive UNO-Mitgliedstaaten und regionale Organisationen werden dadurch ermächtigt auf hoher See Schiffe zu inspizieren und zu beschlagnahmen, bei denen sie den begründeten Verdacht haben, dass sie für das Schleusen von Migrantinnen und Migranten oder den Menschenhandel aus Libyen in Richtung Europa genutzt werden. Die Schweiz unterstützte im Rat die jährliche Verlängerung der erstmals im Jahr 2015 eingeführten Resolution, weil diese ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz von Menschenleben ist.

Libyen ist Ziel- und Transitland für Migrantinnen und Migranten aus ganz Afrika. Der im April 2023 ausgebrochene Konflikt in Sudan wird die Lage voraussichtlich noch weiter verschärfen. Die Zahl der geflüchteten Personen, die von Libyen aus versuchen das Mittelmeer zu überqueren steigt permanent. Gemäss einem Bericht von UNO-Generalsekretär Guterres wurden im ersten Halbjahr 2023 knapp 8500 Personen, darunter Frauen und Kinder, abgefangen und nach Libyen zurückgebracht. Rund 750 Menschen sind im Meer ertrunken und circa 950 als vermisst gemeldet worden.