Der UNO-Sicherheitsrat hat sich am 17. April 2024 im Rahmen einer Debatte mit der Rolle von Jugendlichen für den Frieden im Mittmeerraum befasst. Die Schweiz vertritt den Standpunkt, dass jungen Menschen ein Umfeld ermöglicht werden muss, in dem sie sich entfalten und einen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt, den Abbau von Spannungen und die Wirtschaft leisten können.

«Das Schicksal jeder Nation hängt von ihrer Jugend ab», besagt ein arabisches Sprichwort – eine Sprache, die zahlreiche junge Menschen im Mittelmeerraum sprechen. Junge Menschen spielen eine wichtige Rolle für die Friedensförderung. Viele junge Männer und Frauen im Mittelmeerraum sind mit Kriegen und Konflikten aufgewachsen. Wir können dies beispielsweise in Bosnien und Herzegowina, Syrien oder im Nahen Osten beobachten. Dazu kommen weitere Herausforderungen wie fehlende ökonomische Perspektiven, Hürden für die politische Teilhabe und die negativen Folgen des Klimawandels, die im Mittelmeerraum besonders spürbar sind.

Auf ihrer Suche nach einem besseren Leben verlieren diese jungen Menschen zunehmend das Vertrauen in staatliche Institutionen. Fehlender staatlicher Schutz, Zwangsumsiedlungen oder willkürliche Verhaftungen sind Faktoren, die den Vertrauensverlust beschleunigen. Trotzdem zeigen sich zahlreiche Jugendliche in den Mittelmeerländern widerstandsfähig und setzen sich für eine bessere Zukunft ein. Diese Widerstandsfähigkeit und dieser Elan sind zentrale Säulen für das Schaffen von nachhaltigem Frieden – eine Priorität der Schweiz für ihre Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat.

«Der Wille der Jugendlichen, sich zu engagieren, steht ausser Frage. Was es braucht, ist der politische Wille der Verantwortlichen, ihren Teil dazu beizutragen», sagte die Schweizer UNO-Botschafterin Pascale Baeriswyl im Rat. In ihrer Erklärung in New York unterstrich die Schweiz die Elemente, die notwendig sind, damit junge Menschen sich wirksam beteiligen und ihr Potenzial entfalten können: Befähigung, Wertschätzung und Schutz. Erstens benötigen junge Menschen nachhaltige wirtschaftliche Perspektiven, um das Vertrauen in und die Teilhabe an der Politik zu fördern. In Bosnien und Herzegowina beispielsweise unterstützt die Schweiz deswegen junge Menschen bei der Entwicklung von beruflichen Kompetenzen im Rahmen des Projekts «Youth for Change». Weiter müssen rechtliche und institutionelle Barrieren abgebaut werden, damit die Ideen von jungen Menschen für den Frieden Gehör finden. Für den Sicherheitsrat könnte dies beispielsweise bedeuten, seine Resolutionen zu Jugend, Frieden und Sicherheit mithilfe eines Aktionsplans besser umzusetzen. Zuletzt brauchen junge Menschen offline wie online Plattformen, auf denen sie sich ohne Angst vor Repressalien äussern können. Hassreden und Diskriminierung sollen interkulturellem und intergenerationellem Dialog weichen.

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