An einer offenen Debatte diskutierte der UNO-Sicherheitsrat am 24. April über die Effektivität des Multilateralismus. Gerade in einer Zeit von multiplen Krisen muss der Multilateralismus gestärkt werden und fokussiert sein. Die Staatengemeinschaft muss seine Kräfte schwergewichtig auf die grossen Fragen konzentrieren, die isoliert gar nicht lösbar sind, wie Klimawandel, Pandemien oder extreme Armut; Weltwirtschaftskrisen oder Kriegsgefahren. Grundlage für das multilaterale System ist die UNO-Charta, die kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Juni 1945 verabschiedet wurde. Die territoriale Expansion durch Gewalt – früher ein Privileg der grossen Militärmächte und legitimes Mittel der Aussenpolitik – wurde mit der Charta verboten. «Die Schweiz ist überzeugt, dass ein wirksamer Multilateralismus der einzige Weg ist, um die Vision einer friedlichen und gerechten Welt zu verwirklichen. Eine Welt, in der die Stärke des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren gilt und in der die menschliche Würde immer respektiert wird. Eine Welt, in der die gesamte Bevölkerung vom sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt profitiert», erklärte die Schweizer UNO-Botschafterin Pascale Baeriswyl in New York. Die Wirkung der UNO-Charta ist jedoch nur so gross wie der Wille der Staatengemeinschaft, sie umzusetzen. Und dieser Wille ist allzu oft nicht vorhanden. Die Grundsätze der Charta sind kein Wahlmenü. «Wir fordern die bedingungslose Einhaltung des Völkerrechts durch alle Akteure, unter allen Umständen. Und wir rufen zu Mut auf für Reformen des multilateralen Systems, einschliesslich dieses Rates, um das Vertrauen in das UNO-System und innerhalb dieses Systems wiederherzustellen», unterstrich Baeriswyl im Sicherheitsrat.

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