EDA-Staatssekretärin Livia Leu hat heute die Schweiz an einer offenen Debatte des UNO-Sicherheitsrats vertreten, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten organisiert wurde. Die Debatte fokussierte auf das Thema «Klima, Frieden und Sicherheit». Das «Angehen der Klimasicherheit» ist eine Priorität der Schweiz für ihre Ratsmitgliedschaft in den Jahren 2023 und 2024. Im Sicherheitsrat hat die Schweiz den informellen Co-Vorsitz der Expertengruppe zu Klima und Sicherheit, gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Mosambik inne.

Die Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen bedrohen die Lebensgrundlagen für Menschen weltweit. Dadurch wird die Stabilität und Sicherheit in zahlreichen Ländern und Regionen untergraben. In mehr als der Hälfte der vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten herrschen bewaffnete Konflikte. Sie sind am anfälligsten für seine Folgen. «Die grösste systemische Bedrohung für die Menschheit bleibt der Klimawandel», betonte Staatssekretärin Leu im Sicherheitsrat.

Der Klimawandel kann den Teufelskreis von Spannungen, Fragilität und Konflikten verstärken. «Klimasicherheit ist eine der Grundlagen für Stabilität. Es ist daher zwingend notwendig, den unbestreitbaren Zusammenhang zwischen Klimawandel und Sicherheit anzuerkennen. Unsere Antwort muss innovativ sein», sagte Staatssekretärin Leu im Rat.

 

Klimasicherheit ist eine der Grundlagen für Stabilität. Es ist daher zwingend notwendig, den unbestreitbaren Zusammenhang zwischen Klimawandel und Sicherheit anzuerkennen.
Livia Leu
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EDA-Staatsekretärin

Um konkrete Fortschritte im Bereich der Klimasicherheit zu machen, betonte Livia Leu im Rat einerseits die Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels in der Prävention von Konflikten. Dabei kommt der Wissenschaft und neuen Technologien eine zentrale Rolle zu. Um klimabedingte Risiken besser zu antizipieren, kann beispielsweise die Nutzung von Frühwarnsystemen genutzt werden. Diese kombinieren die besten verfügbaren Daten über den Klimawandel und sozioökonomische Faktoren, um z.B. zukünftige Ernährungsunsicherheit, Vertreibungen und Konfliktdynamiken vorherzusagen. Andererseits sagte Leu, dass die Massnahmen zur Friedensförderung des UNO-Sicherheitsrats klimasensibler werden müssen. So können beispielsweise Klimaberaterinnen und Klimaberater direkt vor Ort UNO-Missionen unterstützen.

«Untätigkeit ist keine Option. Aus diesem Grund muss der Rat das komplexe Räderwerk zwischen Klima, Frieden und Sicherheit in Angriff nehmen. Dies ist der einzige Weg, um sein Mandat zu erfüllen: die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit», unterstrich Staatsekretärin Leu in New York.