Der UNO-Sicherheitsrat hat sich im Rahmen einer offenen Debatte unter dem Vorsitz von Guyana über den Zusammenhang zwischen den Folgen des Klimawandels, der Ernährungsunsicherheit und bewaffneten Konflikten beraten. «Klimasicherheit angehen» ist eine von vier thematischen Prioritäten, die der Bundesrat für die Schweizer Mitgliedschaft im Sicherheitsrat definiert hat. Die Schweiz, vertreten durch Botschafterin Alexandra Baumann, Chefin der Abteilung Wohlstand und Nachhaltigkeit (AWN) im EDA, unterstrich in New York die Notwendigkeit der Prävention. «Konflikte sind die Hauptursache für Hunger, der Klimawandel destabilisiert die Situation zusätzlich», betonte sie. In den letzten zehn Jahren hat die akute Ernährungsunsicherheit massiv zugenommen. Trotz der in der Agenda 2030 festgelegten Ziele sind fast 800 Millionen Menschen von chronischem Hunger betroffen.

Die Schweiz zeigte im Sicherheitsrat Lösungsansätze auf, die insbesondere auf die Prävention von klimabedingten Risiken und den Abbau von Spannungen abzielen. In den vergangenen Jahren wurden Frühwarnsysteme für Ernährungsunsicherheit, Konflikte und klimatische Extremereignisse entwickelt. Zum jetzigen Zeitpunkt operieren diese Systeme noch meist getrennt voneinander. Es ist zentral, dass diese miteinander vernetzt werden, damit blinde Flecken in der Konfliktprävention vermieden werden können. Die daraus gewonnen Daten müssen anschliessend für ein zielgerichtetes, präventives Handeln genutzt werden. Beispielsweise können diese das Schaffen von nachhaltigen Ernährungssystemen langfristig sicherstellen. Dafür setzt sich die Schweiz auch auf bilateraler Ebene im Rahmen ihrer internationalen Zusammenarbeit ein.

Damit dies gelingt, ist eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen umwelt- und friedenspolitischen sowie humanitären Akteuren notwendig. Dazu zählen neben dem UNO-Sicherheitsrat das gesamte UNO-System, regionale Organisationen wie die Afrikanische Union, lokale Institutionen, aber auch die Wissenschaft und der Privatsektor. Die Schweiz fördert den Dialog zwischen diesen Akteuren aktiv und hat kürzlich in Addis Abeba Dialoge über die Auswirkungen von Klimawandel und Konflikten auf die Ernährungssicherheit organisiert.

Das Resultat des Teufelskreises von Konflikt, Ernährungsunsicherheit und den Folgen des Klimawandels ist in vielen Konfliktregionen der Welt dasselbe: Mehr Instabilität, mehr Unsicherheit und mehr Leid in der Zivilbevölkerung. «Um kontextbezogene Antworten zu finden, muss der Rat die Auswirkungen des Klimawandels auf Frieden und Sicherheit berücksichtigen», unterstrich Alexandra Baumann in New York. Die Schweiz wird im Sicherheitsrat die sicherheits- und friedenspolitisch relevanten Auswirkungen des Klimawandels weiterhin thematisieren, Lösungsansätze identifizieren und zur Konsensbildung zwischen den Ratsmitgliedern beitragen.

Statement der Schweiz zu Klimawandel und Ernährungssicherheit, UNO-Sicherheitsrat, 13.02.2024 (en)

Vorherige News

Nächste News